VERNISSAGE (ONLINE)
Seit über 30 Jahren ist das sogenannte "Hungertuch" fester Bestandteil der MISEREOR-Fastenaktion. 2021 wurde es von der chilenischen Künstlerin Lilian Moreno Sánchez gestaltet. Ab dem 17. März wird es erstmals in Regensburg gezeigt.
Basis des Kunstwerkes ist das Röntgenbild eines gebrochenen Fußes. Das Röntgenbild zeigt den Menschen nur in einem Zwischenton und nicht direkt. In dieser Brechung schwingen zudem vielmehr Zwischentöne mit, die alle in diesem Bild sind. Die Aufnahme gehört zu einem Menschen, der bei einer Demonstration gegen die ungerechten politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse in Santiago de Chile von der Polizei schwer verletzt worden ist. Das Bild steht stellvertretend für alle Menschen, die an allen Orten der Welt "gebrochen" und "zertreten" werden. Es ist damit aktueller denn je. Auf dem Kunstwerk ebenfalls zu sehen sind jedoch Zeichen der Hoffnung. Ein Fuß bedeutet immer auch "Aufbruch" und "Bewegung".
"Eine andere Welt ist möglich", sagt die Künstlerin selbst.
Während der Vernissage wird Lilian Moreno Sánchez persönlich anwesend sein, und neben einem Künstlergespräch mit Dr. Maria Baumann werden auch die Gäste Gelegenheit haben, mit ihr in Kontakt zu treten. Zuvor bietet Dr. Walter Zahner eine Einführung in das Projekt "Hungertuch".
Die Veranstaltung wird musikalisch begleitet durch die Künstlerin Angela Rossel auf der Violine.
Ein Ausblick auf die Weltkirche wird den Abend abrunden.
Weitere Informationen zur Künstlerin und ihrem Werk finden Sie unter:
http://morenosanchez.com/
Referenten:
Lilian Moreno Sànchez, geboren 1968 in Buin/Chile, studierte Bildende Kunst an der Universität von Chile in Santiago de Chile und kam nach ihrem Diplom durch ein DAAD-Stipendium nach Deutschland, wo sie ihre Studien an der Akademie der Bildenden Künste in München fortsetzte; seit Mitte der 90-er Jahre lebt und arbeitet sie in Süddeutschland.
Ihre Kunst durchbricht die Oberflächlichkeiten des Lebens und kreist, die Erfahrungen während der chilenischen Militärdiktatur verarbeitend, um Leid und seine Überwindung durch Solidarität. Oft verarbeitet sie Röntgenbilder und trägt ihre Zeichnungen auf Krankenbettwäsche auf. Lilian Morenos Werke bleiben nicht bei der Passion stehen: Über aller Realität steht auch schon die Verklärung.
Dr. Maria Baumann, Leiterin der Abteilung Kunst und Denkmalpflege der Diözese Regensburg und Diözesankonservatorin. Geb. 1965 in Neukirchen b. Hl. Blut, Studium der Volkskunde/Vergleichenden Kulturwissenschaft und der Religionswissenschaft, anschießend Studium der Kunstgeschichte. Berufliche Stationen: Redakteurin bei der Mittelbayerischen Zeitung, freie Kulturjournalistin, Leiterin der Radio- und Fernsehredaktion, anschließend der Öffentlichkeitsarbeit der Diözese Regensburg, ab 2001 Ausstellungskuratorin und wissenschaftliche Mitarbeiterin bei den Kunstsammlungen des Bistums Regensburg.
Barbara Schmidt, Leiterin MISEREOR in Bayern
Dr. Walter Zahner, Stellvertretender Leiter der Hauptabteilung Seelsorge im Bistum Regensburg
Dr. Thomas Rigl, Leiter der Fachstelle Weltkirche im Bistum Regensburg
Musikerin-Violine:
Angela Rossel
Veranstaltungsnr. | 7-72873 |
Datum | Do 17.03.2022, 19:00 Uhr |
Ort | Online-Bildungsplattform der KEB |
Gebühr | Eintritt frei |
Veranstalter | Fachstelle Weltkirche im Bistum Regensburg, Hauptabteilung Seelsorge im Bistum Regensburg, KEB in der Stadt Regensburg e.V., Kunstsammlungen des Bistums Regensburg , Katholische Jugendfürsorge der Diözese Regensburg und MISEREOR in Bayern. |
Anmeldung | zur Online-Vernissage: Button unten oder www.keb-regensburg-stadt.de oder E-Mail: info@keb-regensburg-stadt.de |