Vortrag
Der heutige Kelheimer Ortsteil Affecking südlich der Donau wird 878 zum erstenmal urkundlich erwähnt. Das Gebiet war aber sicher schon in der Jungstein- und Bronzezeit besiedelt. Das belegen archäologische Funde im Kelheimer Museum. Wie der Ortshistoriker Richard Baur ausführt, geht der Name höchstwahrscheinlich auf ein bajuwarisches Adelsgeschlecht der Vekhinga zurück, das hier ansässig war und nach dem auch der Feckinger Bach benannt ist. Das anlautende "A" kennzeichnet die Lage an einem Fluss, wie alte deutsche Gewässernamen belegen, z.B. "Ache" oder "Ohe". Alteingesessene Ortsteilbewohner sagen auch "Ofecking".
Die Referentin skizziert die Ortsgeschichte vom frühen Mittelalter über die Barockzeit (das prachtvolle Schloss wurde im 19. Jh. abgetragen) bis ins 20. Jahrhundert. 1937 wurde im Zuge der Industrialisierung Affecking von den nationalsozialistischen Machthabern nach Kelheim zwangseingemeindet. Der neue Stadtteilname "Kelheim-Ost" war verständlicherweise höchst unbeliebt. Im Widerstand gegen das Dritte Reich wurde die neue Pfarrkirche Heilig-Kreuz errichtet. 1999 schließlich wurde der "Stadtteil Affecking" endlich auch im Ortsschild der Kreisstadt Kelheim wieder sichtbar.
Referentin:
Dr. Jutta Göller
Veranstaltungsnr. | 5-27048 |
Datum | Fr 26.09.2025, 19.00 - 21.00 Uhr |
Ort | Kloster Weltenburg, Asamstr. 32, 93309 Kelheim |
Gebühr | kostenfrei, Spenden erwünscht |