Reihe "80 Jahre Kriegsende - Erinnerung und Auftrag"
Schon im Mittelalter lebten Juden in Cham. Urkunden im Stadtarchiv Cham von 1336 und 1337 geben darüber Auskunft. Aber auch in späteren Jahren lassen sich immer wieder jüdische Familien mit dem Ort in Verbindung bringen. Die Judenstraße in der Chamer Altstadt bekam wohl in jener Zeit ihren Namen. Im Mittelalter galt die Vorschrift, dass sich Menschen jüdischen Glaubens nur in einem bestimmten Viertel oder Straßenzug ansiedeln durften. Für Cham war das die Judengasse oder Judenstraße.
Der alte Straßenname gehört zu den wenigen Spuren, die heute noch an jüdisches Leben in Cham erinnern. An diesem Sommerabend werden wir uns auf Spurensuche begeben. Unter der fachkundigen Führung von Stadtarchivar Timo Bullemer unternehmen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Tour durch die Chamer Innenstadt. Eine weitere Station des Rundgangs ist ein jüdischer Grabstein am städtischen Rathaus. Unter die ursprüngliche Inschrift meißelte man nachträglich in lateinischen Buchstaben den Satz: "Im Jahre 1519 sind die Juden zu Regensburg vertrieben." Der Stein stand einst auf dem israelitischen Friedhof in Regensburg. Im Jahr 1886 bildete sich eine Israelitische Kultusgemeinde in Cham, die im Jahr 1895 einen Betsaal im ehemaligen Gasthaus "Zur Goldenen Weltkugel" in der Propsteistraße anmieten konnte. Heute wird dieses Gebäude vom Robert-Schuman-Gymnasium genutzt. Hier lag in den nächsten Jahren der Mittelpunkt des religiösen Lebens. Heute besitzt Cham keine eigenständige jüdische Gemeinde mehr.
Referent:
Timo Bullemer, Stadtarchivar
Veranstaltungsnr. | 3-31108 |
Datum | Do 24.07.2025, 18.30 Uhr |
Ort | Cham |
Hinweis: | Treffpunkt: Tourist-Info Cham, Marktplatz |
Veranstalter | Stadtarchiv Cham, KEB Cham |
Anmeldung | online über www.keb-cham.de oder Tel. 09971-7138 |